Sonntag, 25. Mai 2008

Mineralwasser vs Trinkwasser



Thallium in natürlichem Mineralwasser

Aktualisierte Stellungnahme* 003/2006 des BfR vom 14. Dezember 2004

Thallium zählt zu den Schwermetallen. Es kommt überall in der Natur vor, auch in Lebens¬mitteln, im Trinkwasser und in der Luft, meist jedoch nur in sehr geringen Mengen. Erhöhte Gehalte an Thallium können unter anderem in der Nähe von Zementwerken und Hüttenwer¬ken gemessen werden.

Thallium ist sehr giftig. Mit der Nahrung aufgenommen, wird es schnell resorbiert und im Körper verteilt. Es wirkt als Zellgift und hemmt im Körper verschiedene Enzymsysteme. Schon 1,5 Milligramm Thallium pro Kilogramm Körpergewicht reichen aus, um Vergiftungs¬symptome auszulösen. Diese können von Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen über schwere Störungen des peripheren und zentralen Nervensystems bis hin zu Koma und Tod reichen. Unterhalb von 0,08 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht wurden keine nachteiligen gesundheitlichen Effekte beobachtet, auch nicht bei langfristiger Zufuhr.

Der Mensch nimmt Thallium hauptsächlich über die Nahrung auf. In Gemüse können beson¬ders hohe Mengen nachgewiesen werden. Die durchschnittliche tägliche Thalliumaufnahme wird auf 2-5 Mikrogramm pro Tag geschätzt. Nachdem in einzelnen natürlichen Mineralwäs¬sern Thalliumgehalte von bis zu 15 Mikrogramm pro Liter nachgewiesen wurden, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung das Vorkommen von Thallium in natürlichen Mineralwäs¬sern toxikologisch bewertet. Das Institut kommt zu folgender Empfehlung:
Die Gesamtaufnahme an Thallium aus allen Quellen sollte pro Tag 10 Mikrogramm nicht überschreiten. Um das zu gewährleisten, sollten Mineralwässer, die für den menschlichen Konsum bestimmt sind, nicht mehr als 5 Mikrogramm Thallium pro Liter enthalten. Dieser Einschätzung liegt ein geschätzter Konsum von einem Liter Mineralwasser pro Tag zugrun¬de. Bei einer kurzfristigen Überschreitung dieses Gehalts ist zwar nicht mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Trotzdem sollten Personen, die in stärker belasteteten Ge¬genden leben oder durch ihren Beruf mit Thallium in Kontakt kommen, nur Mineralwässer trinken, die weniger als 2 Mikrogramm pro Liter enthalten.

1 Gegenstand der Bewertung
In einzelnen Mineralwasserproben wurden von der Amtlichen Lebensmittelüberwachung Thalliumgehalte von bis zu ca. 15 Mikrogramm pro Liter (µg/L) nachgewiesen. Bei regelmä¬ßigem Verzehr üblicher Mengen an Mineralwasser können diese Gehalte gesundheitlich nicht mehr als unbedenklich angesehen werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat daraufhin das Vorkommen von Thallium in natürlichen Mineralwässern toxikologisch bewer¬tet und Gehalte benannt, die gesundheitlich noch toleriert werden können.

2 Ergebnis
Thallium und Thalliumverbindungen sind sehr toxisch. Die Exposition der Normalbevölkerung erfolgt hauptsächlich über die Nahrung. In Gemüse (z. B. Grünkohl) können besonders hohe Thalliumgehalte gemessen werden. Die Thalliumexposition wird auf Werte zwischen 2 µg und 5 µg pro Tag und Person geschätzt. Toxikologische Abschätzungen gehen davon aus, dass die tägliche Thalliumaufnahme langfristig den Wert von 10 µg pro Person und Tag nicht überschreiten sollte

2 Kommentare:

Angelika hat gesagt…

Die Anregung, dass Menschen aus besonders belasteten Gegenden Wasser mit wenig Thallium wählen sollten, ist sinnvoll. Ebenso sinnvoll wäre es aber, wenn auch die Menschen aus wenig belasteten Gegenden dies tun. Schließlich handelt es sich um ein Toxin ...

Team Toxikologie hat gesagt…

Absolut richtig. Da wäre wohl eine Wasseruntersuchung von Vorteil, oder sogar notwendig. Siehe www.microtrace.de

e.Blaurock-Busch